Die Verlobung in Pontos, das sogenannte „Sumademan“, bildete die erste Phase vor der Eheschließung.
Die Auswahl der Braut oblag ausschließlich den Eltern des Bräutigams. Stammte der Bräutigam aus einer wohlhabenden Familie, so war die Antwort positiv. War die Familie des Bräutigams jedoch arm, oder galt der Bräutigam als faul, so war die Antwort der Familie der Braut negativ.
Das erste Eheversprechen, während dem die Ringe getauscht wurden, nannte man „Protovaleman“ (Erstansteckung, durch das anstecken der Ringe). Wenige Tage nachdem der Bräutigam als solches angenommen wurde, besuchte sein Vater, in Begleitung von Musikern, das Haus der Braut zur Verlobung. Erst besprach man die Verlobung und anschließend wurde die „Sumada“ serviert. Die Verlobung galt als „halbe Hochzeit“.
Damit die Verlobung stattfinden konnte, war die Anwesenheit des Pfarrers erforderlich. Die Person, die die Ringe bei der Verlobung ansteckte, musste später auf der Hochzeit auch der Trauzeuge sein. Am Abend der Verlobung wurde auch der Termin für die Hochzeit festgelegt. Die Geschenke an die Braut waren Münzen, Ringe, ein Kreuz und Geld.
Vom Tag der Verlobung an, bis hin zur Hochzeit, durfte sich das Paar weder sehen, noch durfte der eine das Haus des anderen besuchen.
Verlobungen wurden selten aufgelöst. Im dem Fall, wo dies geschah, sagte man „sie haben die Sumada zurückgebracht“. Erfolgte die Auflösung vom Bräutigam, so durfte die Braut sämtliche Geschenke behalten. Erfolgte die Auflösung jedoch von Seite der Braut, so musste sie alle Geschenke zurückgeben.